RTL Punkt 12, 2.Teil

01. Juni 2019

Hallöchen Hallöchen!

Kommt euch das bekommt vor? 😉 Richtig, Karla Kolumna, die rasende Reporterin aus Neustadt, der Heimat von Benjamin Blümchen und Bibi Blocksberg.

Und zudem auch mir ein großes Vorbild in meiner Kindheit. Ich bin zu gern mit Kassenrekorder und Mikrophon im Auto meiner Eltern gesessen, um meinen imaginären Zuhörern einen Live-Mitschnitt meiner Verkehrsreportge darzubieten.
Und nun ist diese Woche ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen. Alexander Hartmann vom lokalen Weinstadtjournal hat mir einen festen Autorenplatz als Redakteurin in seinem Online Magazin angeboten!
Mein ersten Artikel gingen bereits online. Es wird der Anfang einer kleinen Serie über meine Zeit in Moskau sein. Die kommende Zeit wird jeden Mittwoch um 13:13 Uhr ein weiterer Artikel erscheinen.

Weinstadtjournal – 1.Artikel

Weinstadtjournal – 2.Artikel

Viel Spaß!

Außerdem ist nun endlich der zweite Teil des RTL Punkt 12 Berichtes ausgestrahlt worden. Und wie versprochen, habe ich ihn abgefilmt und stelle ihn euch hier ein. Ich muss sagen, dass ich den zweiten Teil wesentlich gelungener finde als den ersten Teil – puh 😉

Wer sich fragt, warum ich da so andächtig in meinem Stemmcell-Buddha Outfit auf meinem Bett hocke und aussehe, als würde ich mich gleich übergeben… alles gut! 😉 Ich meditiere. 😀

Und das „Ziehen in den Knochen“ was ich da erwähne, das war kaum der Rede Wert – das möchte ich an dieser Stelle einfach noch einmal deutlich erwähnt haben. Genauso mein „irgendwas mit den Nieren“, was ihr mich da sagen hört. Die waren einfach etwas irritiert, weil ich normalerwe!ise viiiel zu wenig trinke und in Moskau mir plötzlich Liter für Liter Flüssigkeit per Infusion eingeflößt wurde – das waren die gar nicht gewohnt. Aber alles okay 🙂 Tatsächlich war es vielmehr so, dass ich auf Nebenwirkungen gewartet habe. Immer wieder habe ich konzentriert in mich hinein gehorcht, ob etwas passiert…… „Ah Halt! Ein Ziehen in den Knochen. da ist es!“ …. „Uh Moment, irgendwas ist mit den Nieren, ich glaub ich merke etwas!“ Aber da war eigentlich nicht wirklich etwas. Die Chemotherapie habe ich sehr gut weggesteckt, so wie die allermeisten Patienten in Moskau. Und nicht ohne Grund bin ich bewusst nach Moskau gegangen – die haben einfach schon sooo viel Erfahrung und die macht sich dann halt eben genau so bemerkbar! Im ZDF lief kürzlich ein Bericht, da berichtete eine Hamburger Patientin (eine der wenigen, die die Behandlung machen durfte, olé olé), dass die Chemo für sie ein Höllentrip war – Zwar absolut lohnenswert, wie sie betonte, aber ein Horrortrip. Tja… da fangen nun auch andere Länder mit dieser Behandlung an (auch die Schweiz) und sind offenbar zu stolz von Moskau oder Chicago zu lernen.
Ach man, ich könnte mich da seitenlang drüber auslassen – aber ich hör jetzt auf. Fakt ist: mir und meinen Stammzellgeschwistern erging es fabelhaft!

Ach ihr Lieben, jetzt bin ich schon seit 74 Tagen wieder zurück. 74 Tage! Die Zeit vergeht schier unglaublich. Und es ist einfach eine sooo große Chance, die ihr mir da ermöglicht habt, die wertvoller nicht sein könnte.

Aktuell befinde ich mich im „Rollercoaster“, in der Achterbahn, wie meine Stammzellgeschwister es nennen. Und laut der üblichen Rechnung, befinde ich mich gerade auf dem Höhepunkt: nach 3 Monaten verschlechtern sich die Symptome: Fatigue, Spastiken etc. Es ist also beruhigend zu wissen, dass meine Situation hier gerade normal ist. Aktuell fühle ich mich nämlich schwer wie ein nasser Sandsack. Morgens habe ich Mühe aufzustehen – nicht, weil ich so müde bin (die Fatigue ist zum Glück vorbei und toi toi toi, kommt im Rollercoaster hoffentlich nicht noch einmal vorbei), sondern weil mein Körper so schwer ist wie Blei. Zusätzlich schmerzt es in Muskeln und Knochen – alles erträglich, aber halt eben unangenehm. Und die Fortschritte, die ich in den letzten Tagen bezüglich meiner Gehstrecke gemacht habe, sind aktuell wieder etwas rückläufig. Ich gehe entspannt damit um und vertraue auf meine Vorgänger, die mir immer wieder versichern, dass das ganz normal ist und nicht so bleiben wird.

Also trainier ich weiter im Rahmen meiner Möglichkeiten und wackel mit dem Miko meine Gehstrecke entlang. Neulich habe ich 3km geschafft!! Das ist der Hammer, denn noch vor der HSCT war ich bei 200-800m. Das schaff ich aber tatsächlich bislang nur, wenn ich zeitgleich meditiere und hochkonzentriert bin. Momentan bin ich auf 1,5 bis 2km zurück gefallen. Ich übe weiter! Mein Ziel sind 10km! Dafür müssten sich die Nerven wieder reparieren, also einige Nervenenden wieder zusammenwachsen – die sind jedoch durch Narbengewebe blockiert, daher der Name „Sklerose“. Der Körper baut Narbengewebe zwar im Peripheren Nervensystem manchmal ab, im Zentralen Nervensystem jedoch nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen. Aber ich glaube ja an sogenannte Wunder – wir sind schließlich im Universum!

In diesem Sinne: habt eine schöne Zeit! Genießt mir die Sonne 🙂

 

 

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