Zuversicht

11.April 2019

Hallo ihr Lieben,

gestern hat mein lieber Schulfreund Sebastian Lapke wieder ein paar Bilder von mir gemacht. In diesem so besonderen und bedeutsamen Augenblick meines Lebens.

 

Die meisten von euch werden dieses Bild bereits von Facebook kennen. Ich habe viele positive Rückmeldungen auf dieses Bild erhalten – es strahle Glück und Stärke aus.

Ich muss zugeben, dass es mir in dieser Zeit in einigen Momenten schwer fällt, die eigene Kraft wahrzunehmen. In vielen Situationen suche ich nach ihr.

So ohne Haare fühlt man sich auch nackt und angreifbar. Eine Frau ohne Haare… in schwachen Momenten fühle ich mich schutzlos. Ich hätte nicht gedacht, dass es mental so viel ausmacht. Aber das tut es.

Außerdem ist der Kopf immer kalt, sogar in der Wohnung. Die Männer mit Glatze unter euch werden das sicher kennen. Es ist zieht einfach immer oben rum und der Körper gibt seine Wärme nach oben ab… auch nachts! Ich nutze deshalb inzwischen eine Schlafmütze 😁

Schick, gell? 😉

Tjaaaa… ansonsen fühle ich mich gerade auf dem aufsteigenden Ast. Nach meinem Stimmungstief habe ich neue Motivation gewonnen für den Weg, der vor mir liegt. Es ist die dritte Phase. Und ich glaube, ich kann meine Matryoshka bald schon wieder „häuten“ und in die Phase mit dem Segelschiff übergehen. Meine Blutwerte sind gut und stabil. Das Segelschiff wird die schwerste und längste Phase werden…  Es zieht doch schon sehr an den Nerven (im wahrsten Sinne), morgens mit bleischweren Beinen aufzuwachen, die nur mit Mühe den Weg ins Bad schaffen. An manchen Tagen sind die alten Symptome schlechter als vorher. Das ist normal, ich soll deswegen nicht erschrecken (tue es aber zu einem Teil verständlicher Weise trotzdem) und es wird die nächsten 3, 6 bis 12 Monate so sein. Ich bin gespannt.

Jetzt aktuell geht es mir immer besser. Ich trainiere fleißig meine atrophierten Muskelgruppen und wage an manchen Tagen einen Spaziergang, der mir mit Pausen gut gelingt – also richtig gut!

Hach ja, es ist eine laaaange Reise. Im Fokus lag die Behandlung, die natürlich die Basis für alles Weitere ist. Hier haben viele Menschen gebibbert und gehofft, dass alles gut geht. Ich muss euch ehrlich sagen, Zahnarzt ist schlimmer ;). Die Behandlung in Moskau war wirklich okay. Jetzt ist die Phase in der ich persönlich kämpfe. Diese Phase jetzt zerrt an den Nerven (im wahrsten Sinne). Die Chemo war eine körperliche Prozedur, nun folgt die seelische. Da gestaltet sich der Kampf einfach anders. Deshalb freue ich mich umso mehr, dass mein Körper so lebendig ist und sich zu Spaziergängen überreden lässt. Aktivität tut einfach enorm gut und sie fehlt mir so! Mir fehlt auch ein bissi der Stress und zich Dinge gleichzeitig zu machen 🙂 Darauf soll ich verzichten sagen Literatur und guter Rat…

Ich freue mich, wenn ich wieder voll da bin!

 

 

 

 

 

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