Alltag

08.April 2019

 

Ihr Lieben,

vorgestern hatte ich meinen einmonatigen Stammzell-Geburtstag 🧚‍♂️🦋🍾 und es sind morgen (Dienstag) schon genau drei Wochen, dass ich aus Moskau zurück bin.

So langsam fällt mir die Decke auf den Kopf, die Wände kommen näher und näher und ich wäre gerne aktiver. Nach fast 8 Wochen primär im Liegen oder Sitzen verbringen, haben sich meine Muskeln zurückgebildet. Deshalb mache ich nun Zuhause ein paar Übungen und auweia… ich schaffe keine einzige Kniebeuge!😱

Nun muss man aber wissen, dass ich bereits vor der Behandlung und auch vor der MS nicht besonders viele Kniebeugen geschafft habe… 😅

Für ein knallhartes Trainingsprogramm ist es noch viel zu früh, aber der Atrophie werde ich auf jeden Fall schon jetzt im Rahmen meiner Möglichkeiten entgegen wirken.

Ja, das ist so das womit ich mich beschäftige.

Ich tausche mich mit meinen Stammzellschwestern aus, die in Australien und Norwegen leben und die jede ihren eigenen Kampf kämpft, der im Grunde ähnlich ist. Dieser Austausch tut sehr gut. Besonders verbunden fühle ich mich mit meiner Stammzellschwester Stina aus Norwegen. Sie hat zwar einen Tag nach mir Stammzell-Geburtstag, aber ansonsten verlief unsere Behandlung parallel. Wir kamen zeitlich in Isolation und auch am selben Tag wieder raus – währenddessen haben wir uns mit Klopfzeichen an der Wand verständigt – denn wir teilen den selben Humor; 😉 aaaaber natürlich auch per Internet.

Moskau war eine besondere Zeit, die uns vermutlich für immer verbindet. Und es tut gut jemanden zu wissen, der das selbe erlebt hat, die selben Ängste teilt und die selben Hoffnungen auf die gleiche Art und Weise fühlt.

Es ist noch ein langer Weg, Step bei Step. „We have to give ourselfs time.“ sagt Stina immer.

Es ist verführerisch zu glauben, dass wir diese Behandlung hinter uns gebracht haben, um dann möglichst zügig zu unserem „Leben“ zurück zu finden. Denn im Grunde ist dieser Genesungweg gerade eine ganze Lebensphase. Und ich bin auf die einzelnen Prozesse gespannt!

Es ist ein langer Weg – aber er führt aus der MS hinaus! Es ist eine großartige Chance, die ihr mir ermöglicht habt!

Übrigens hat mir RTL nicht nur eine kleine Handkamera nach Moskau mitgegeben, um selbst ein paar Eindrücke zu filmen – sie haben mich auch in Moskau besucht. Vermutlich wird noch diesen Monat ein kleiner Beitrag ausgestrahlt, dieses Mal bundesweit. Sobald der Sendetermin feststeht, werde ich ihn euch hier mitteilen.

Ich freue mich, dass die Medien Interesse an dem Thema gefunden haben. Es wird Zeit, dass auch anderen MS Patienten der Weg aus der Sackgasse bekannt gemacht wird.

Ihr Lieben, ich wünsche euch eine schöne Woche!

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